Wenn man wie ich, hauptsächlich auf der Terrasse mit seinem Teleskop zu den Sternen blickt und keine fest installierte Montierung hat, geht viel Zeit für aufstellen und einmessen verloren. Selbst wenn Unterstützung durch ein weiteres Paar Hände zur Verfügung steht, kostet der Zusammenbau des Teleskopes noch mehr kostbare Beobachtungszeit. Ich habe daher mein Teleskop samt Montierung im zusammengebauten Zustand in meiner Wohnung stehen und bei guter Sicht wuchte ich das gute Stück einfach auf meine Terrasse.
Meine Montierung wiegt im komplett zusammengebauten Zustand mit Polhöhenwiege, Leitrohr, Gewichten und Co. um die 50kg. Zudem gibt es keine Griffe oder andere Einrichtungen, um die Montierung sicher und stabil anzuheben und/oder zu bewegen. Es war immer sehr unbequem, die Montierung soweit zu demontieren, bis ein tragbares Gewicht erreicht war. Zudem kostet die Demontage Zeit und bei aufkommenden Regen oder Ähnlichem hat man diese möglicherweise nicht. Es galt also eine Möglichkeit zu finden, die das Gewicht der Montierung ohne Probleme tragen kann und zudem stabil genug ist, ein umkippen zu verhindern.
Bei der Recherche im Internet wurde ich auf viele mehr oder weniger komplizierte Lösungen aufmerksam. Teilweise wurden richtig massige Unterkonstruktionen auf Rollen gezeigt, auf den die Montierung wie auf einer Lafette bewegt wird. Andere haben den Tripod soweit modifiziert, dass Rollen ein- und ausgeklappt werden können. Somit steht die Montierung entweder auf den Füssen oder kann mit ausgeklappten Rollen bewegt werden. Eines hatte die Lösungen aber gemeinsam: sie waren nicht mal so eben umzusetzen. Ich suchte eine einfache aber effektive Lösung.
Fündig wurde ich eher per Zufall im Baumarkt. In einem Gang mit diversem
Spezialwerkzeug sah ich diese "Möbelroller" für ca. 5,- Euro pro
Stück. Die Tragkraft ist mit 150kg pro Roller angegeben und die sind sogar TÜV
und GS zertifiziert. Der praktische Test zeigte den Erfolg. Die kleinen
gummierten Räder tragen die Montierung ohne an ihre Grenzen zu stoßen und
absorbieren so manche Unebenheit. Für die holperigen Passagen - bei mir Mosaikstein
- lege ich eine 5mm Pertinax-Platte als Unterlage auf die Steine. Bewegen kann
ich die Montierung bis über meine Stahlstempel und dann setze ich einfach jedes
Bein einzeln auf den Stempeln ab. Die Rückfahrt geht entsprechend einfach in
umgekehrter Reihenfolge. Ich konnte feststellen, dass auch bei sehr langsamen
Bewegungen, schieben immer besser geht als ziehen... clear skies